neues
passivhaus
in alter remise
Ort: Gütersloh
Fertigstellung: 2017
Leistungsphasen: 1-8
Als wir uns im Herbst 2012 mit dem damaligen Eigentümer vor seiner einsturzgefährdeten Remise trafen, fragte er uns, ob das Gebäude noch eine Chance hätte oder ein Abriss sinnvoller wäre.
In direkter Nachbarschaft zu einem Gewerbegebiet liegt die baufällige Remise versteckt auf dem durchgrünten Gelände einer stillgelegten Kornbrennerei am Fuße des Teutoburger Waldes. Die Hofanlage aus dem Jahr 1792 wird über einen holprigen Schotterweg erschlossen und erinnert viele Besucher an schwedische Bullerbüfilme. Da die gesamte Anlage als kulturlandschaftsprägend eingestuft ist, kommt ein Abriss nicht in Frage.
Ein Käufer ist schnell gefunden:
Wir erwerben und nehmen die planerische Herausforderung an, eine sinnvolle Weiternutzung zu entwickeln.
Es folgen lange Verhandlungen mit den Baubehörden, um eine Lösung für die bauliche Anpassung an die bereits Jahre zuvor sanierte Haushälfte zu finden.
Das Entwurfsergebnis: Die ehemalige Wagenremise soll als Nebengebäude weiterhin erkennbar bleiben und wird im Inneren ergänzt durch einen zweigeschossigen modernen Neubau im Passivhausstandard.
Form- und Farbgebung des neuen Baukörpers sollen auch für den Laien sofort erkennen lassen, was ursprünglich war und später hinzugefügt ist. So werden im ersten Schritt nachträgliche Anbauten behutsam entfernt, zusätzliche große Wandöffnungen im Westgiebel hergestellt und die Dacheindeckung an das angrenzende Gebäude angepasst. Die alten Ziegelsteine werden für notwendige Reparaturen wiederverwendet, um die ursprüngliche Remise wiederherzustellen.
Im zweiten Schritt wird „im Trocknen“ der Neubau auf einer gedämmten Sohlplatte mit monolithischen Porenbetonwänden eingebaut. Dabei durchdringen die Streben des historischen Dachtragwerkes an 4 Stellen den neuen Baukörper. Zur Vermeidung einer späteren Rissbildung durch unterschiedliche Setzungen von 2 Baukörpern werden wegen der hohen Anforderung an die Luftdichtigkeit die nicht frostfrei gegründeten Fundamente mit einem relativ hohen Bauaufwand unterfangen.
Zur Belichtung der Nebenräume werden im Obergeschoss in die Dachflächen Fenster eingesetzt. Eine Solaranlage erzeugt zusammen mit einem Holzofen und einer Wärmepumpe die Energie für das Warmwasser und die Heizung.
Aktiver Sonnenschutz ist nicht erforderlich, da im Süden ein großer Dachüberstand und im Westen hohe Laubbäume eine Überhitzung im Sommer verhindern.
Moderne Oberflächen wie geschliffener Zementestrich, sichtbare verzinkte Zu – und Abluftrohre der Lüftungsanlage sowie satinierte Ganzglastüren stehen in spannendem Kontrast zur historischen Hülle.
aktuelle presseartikel
zum projekt
Hier finden Sie alle Presseartikel zum Bauvoraben.
Bei Rückfragen zum Projekt, wenden Sie sich gerne an uns.
› Artikel in der "Bauhandwerk": Passivhaus in Remiseruine
(PDF 1,7 MB)
› Artikel in "Dachbau Magazin": Umnutzung - Haus im Haus
(PDF 2,1MB)
› Artikel im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben": Wie aus einer Ruine ein Schmuckstück wurde (PDF 1,7 MB)
› Artikel in der "WOHNEN BAUEN LEBEN": Raffiniert kombiniert (PDF 1,8 MB)
› Artikel in der "Landlust Zuhaus": Aus eigener Kraft
(PDF 2,0 MB)
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